UX Camp Hamburg 2024: Hochstimmung und Tiefgang an der Elbe
Das UX Camp Hamburg ist seit Jahren das UX-Event, an dem die ganze Hamburger UX Community – und darüber hinaus – zusammenkommt. Dieses Jahr ist es an den Ort zurückgekehrt, an dem es auch vor Corona war: das Ottenser Westend bei Accenture Song, ehemals Sinner Schrader. Wir waren wieder mit dabei und hatten einen rundum inspirierenden Tag:
„Super nette Atmo mit vielen netten Leuten – alte Bekannte und neue Gesichter. Das Camp ist ein toller Ort für Austausch – egal ob zu UX oder darüber hinaus. Hier kann man gut Ideen verproben. Einfach eine Session machen und die Themen in den Raum werfen. Das ist super, gerade für Einsteiger*innen, die den Sprung wagen wollen ins Präsentieren und öffentliche Auftreten”, so Rainer Sax, Senior UX-Berater bei UX&I.
1 Tag, 25 Sessions
Themenbreite von AI bis Shape up
Alle 25 Session-Slots waren gefüllt, so dass wir teilweise vor der Qual der Wahl standen. Hier ein kleiner Auszug:
Shida Rher stieß die Diskussion an, wie und ob AI-Tools im UX-Prozess verwendet werden können. Unterm Strich stand die Erkenntnis, dass es aktuell keinen Grund zur Sorge gibt, dass UXer von KI-Tools ersetzt werden, da die Qualität des Outputs oft nicht ausreichend ist. Generell ergab die Diskussion: KI kann gegebenenfalls gut mit Daten arbeiten, die allerdings vorher von Menschen erhoben werden müssen und anschließend definitiv nochmal korrigiert und auf Halluzinationen überprüft werden müssen.
Timo Tauchnitz lud die Teilnehmer*innen zu einem Accessibility-Quiz ein. Im Format von „1, 2 oder 3” kamen so spannende Details und Hintergründe ans Licht. Für uns war es ein schöner Weg, ein Thema, das noch viel zu wenig ernst genommen wird, in ein spaßiges zu verpacken.
Chris Xu stellte die Shape-up-Methode von Basecamp vor. Dabei geht es darum, einen Weg zu finden, Ideen so weit auszuarbeiten, dass sie verstanden und dann umgesetzt werden können. Interessant waren für uns auch die Einsichten, wie Scrum inzwischen gelebt wird und wie sich das, was wir seit vielen Jahren kennen, mittlerweile weiterentwickelt und verbogen hat.
Insights aus der Arbeitspraxis von UX&I
Auch drei UXIs hatten Themen für die Community im Gepäck: Rainer Sax lieferte im Talk „Von UX zu Enterprise Architecture and back” Insights, wie die UX-Perspektive in einem großen Kontext wirken kann. Er bezog sich dabei auch auf Conways Gesetz. Dieses besagt, dass bestehende Organisations- und Kommunikationsstrukturen die Implementierung neuer Softwaresysteme beeinträchtigen können, was ineffiziente Lösungen und technische Schulden zur Folge haben kann und die digitale Transformation hemmen kann. Rainer empfahl dazu die Lektüre von „Accelerate” von Nicole Forsgren et al. und „Designed for Digital” von Jeanne W. Ross et al. „Mit den Werkzeugen und Fähigkeiten der Enterprise Architecture auf das große Ganze der Unternehmen und der Digitalisierung zu schauen und dabei die Nutzerbrille nicht abzunehmen, ist eine spannende Herausforderung, der zu stellen sich echt lohnt”, so Rainer.
Claudia Schönwälder zeigte in ihrer Session „Who pays for the party – ROI of UX“, welchen enormen Mehrwert UX für Organisationen bieten kann. Sie betonte, wie entscheidend es ist, den Return on Investment sichtbar und messbar zu gestalten. Mit praxisnahen Tipps erläuterte sie, wie man den ROI berechnet und sicherstellt, dass die Wirkung von UX für Stakeholder*innen deutlich erkennbar wird. Ihre Anregung: Setzt euch mit den Stakeholder*innen auseinander und generiert Buyer-Personas. „Für mich war es überraschend, einen Vortrag zum ROI von UX zu halten und festzustellen, wie groß das Interesse daran ist – und wie wenige sich bislang intensiv damit beschäftigen”, so Claudia.
In der Session „Why SAFe and UX don’t work together” erklärte Senior UX-Berater Christian Korff, warum seiner Meinung nach SAFe und UX meist nicht zusammen funktionieren, und stellte die Frage, was man dagegen tun könnte. Aus seiner Erfahrung liegt eines der Hauptprobleme darin, dass SAFe zwar vorgibt, was zu machen ist, aber nicht wie. Dennoch setzen viele Unternehmen auch aus Angst vor Veränderung auf die Methode. Fazit der Diskussion war, dass das Framework zwar Bottom-up nicht veränderbar ist, dass es aber möglich ist, sich als UX-Designer*in über Networking und das Bereitstellen von User Insights Gehör zu verschaffen und zumindest im Kleinen Veränderungen anzustoßen.
Ein lohnendes Event, auch für UX-Neulinge
Wir sind dankbar für einen prall gefüllten Tag mit tollen Gesprächen, Einblicken in die bunte UX-Community und vielen neuen Denkanstößen, vor allem durch die Diskussionen in den Sessions. „Viele tolle neue Kontakte aus der Stadt, in der ich lebe. Und diesmal war ich das erste Mal im Orgateam mit dabei, was eine super Erfahrung war”, so Christian Korff. Das Level der Talks war besonders geeignet für alle, die eher neu oder allein sind mit dem Thema UX. Unser Dank gilt den Sponsoren – und besonders auch den Organisator*innen, die ein rundum reibungsloses Event auf die Beine gestellt haben, bei dem sich alle wohlgefühlt haben. Wir freuen uns schon auf das UX Camp Hamburg 2025!
Über UX&I
UX&I bietet Beratung, Enablement und Umsetzung rund um das Thema User Experience (UX). Schwerpunkte liegen auf Deep Tech, Enterprise Software und Digitalisierung. Unser Ziel ist es, Menschen darin zu unterstützen, komplexe Technologie in den Dienst der Nutzer*innen zu stellen. Dabei vereinen wir alle relevanten Perspektiven: von Mensch, Business und Technologie.
- Standorte: Düsseldorf (Hauptsitz), Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, München
- Mitarbeiter*innen: 38
- Gründung: 2014
- Unternehmen: u.a. zehn der fünfzehn größten deutschen Unternehmen setzen auf unsere UX-Expertise
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