Mit UX-Legende Don Norman im Kino: Buchvorstellung von „Design for a Better World”
Philosophie trifft UX: Designer*innen für eine bessere Welt
Das German UPA-Event begann mit einem tiefgreifenden und provokativen Vortrag von Rainer Sax, Senior Berater Strategie & UX von UX&I mit 25 Jahren Berufserfahrung, unter dem Titel „Designers in a better world". Rainer nutzte seine Erfahrung als Stratege und seine philosophische Sichtweise, um herausfordernde Fragen über die Rolle und Verantwortung von Designer*innen in der heutigen komplexen Welt zu stellen.
Er begann mit eindringlichen Worten: „Ich sehe, dass sich unser Problembereich verändert, oder unser Erfolg hat uns nicht an die richtige Stelle gebracht, um Veränderungen herbeizuführen. Und das zeigt sich im Zustand unserer Gemeinschaft. Wir sind nicht so inklusiv und gerecht, wie wir dachten, und viele Designer*innen kämpfen mit psychischen Gesundheitsproblemen", reflektierte Rainer Sax.
Mit diesem Weckruf legte er den Grundstein für eine Keynote, die sich mit unangenehmen Wahrheiten über die UX-Community auseinandersetzt. Er diskutierte die mentale Belastung, unter der viele Designer*innen leiden, dem dringenden Bedarf an mehr Inklusivität und Gerechtigkeit sowie der Notwendigkeit, Komplexität neu zu denken und Beschränkungen auf innovative Weise zu begegnen.
Rainer unterstrich, dass eine Veränderung in der Herangehensweise an Designprobleme notwendig ist, und verwies auf die „Market Gardening“-Bewegung, eine kleinflächige, biologische Form der Landwirtschaft, die sich auf den Anbau und direkten Verkauf einer Vielzahl von Produkten an lokale Verbraucher und Märkte konzentriert, als ein Beispiel, das zeigt, wie man mit Komplexität und Grenzen umgehen kann. Seine Einsichten forderten zur Reflexion und zum Handeln auf, um als Designer*innen tatsächlich einen positiven Einfluss auf eine gerechtere und gesündere Welt zu nehmen.
Ein Abend mit UX-Legende Don Norman
Das Highlight des Abends war der inspirierende Auftritt von Don Norman. Mit seiner klaren Botschaft, dass „Design idealerweise so positioniert ist, dass es die Welt verändern kann, aber nicht in der Weise, wie Design heute praktiziert wird oder es Designer*innen gelehrt wird," führte er eindringlich vor Augen, dass die Welt zunehmend komplex ist und nicht immer so funktioniert, wie wir es uns wünschen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit eines neuen Denkansatzes, um die aktuellen sozialen und ökologischen Herausforderungen effektiv anzugehen.
Don machte deutlich, dass herkömmliche Designprinzipien allein nicht ausreichen, um positive Veränderungen in der Welt herbeizuführen. Vielmehr appellierte er an Designer*innen, ihre Rolle zu überdenken und zu lernen, wie sie Stakeholder von der Bedeutung ihres Gestaltungseinflusses überzeugen können. Er ermutigte die Teilnehmer*innen, die Sprache der Wirtschaft zu beherrschen und aufzuzeigen, dass Design nicht nur das Leben der Menschen verbessert, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist.
Don teilte außerdem wichtige Erkenntnisse aus seinem neuen Buch, in dem er aufzeigt, wie Designer*innen eine zentrale Rolle bei der Schaffung einer sinnvolleren, nachhaltigeren und menschzentrierteren Zukunft spielen können.
In seinem aktuellen Buch „Design for a better world” beschreibt Don Norman die Verantwortung der Menschheit für die aktuellen globalen Herausforderungen. Er betont, dass unsere Welt größtenteils das Ergebnis menschlichen Handelns ist und dass wir daher auch die Lösungen für ihre Probleme in der Hand haben. Sein Buch ist in drei Bereiche geteilt: „Meaningful": Er betont, dass Design nicht allein auf Gewinn ausgerichtet sein sollte, sondern vielmehr auf die Erfüllung der Bedürfnisse, Ressourcen und Fähigkeiten der Menschheit. Im Kapitel „Sustainability" liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit in all ihren Aspekten, wobei Don aufzeigt, wie Design zur Lösung drängender ökologischer Probleme beitragen kann. Schließlich appelliert er im Abschnitt „Humanity centered" an ein Umdenken vom individuellen Interesse hin zu einer umfassenden Berücksichtigung der Rechte und Bedürfnisse der gesamten Menschheit.
Gemeinsam für nachhaltiges Design: Das in Hamburg gegründete Sustainable UX Network
Zum Schluss wurde auf das Sustainable UX Network (SUX) verwiesen, welches 2021 von Thorsten Jonas ins Leben gerufen wurde. SUX ist eine globale Community sowie eine gemeinnützige Initiative, die sich der Förderung von Nachhaltigkeit durch und in der UX- und Designbranche verschrieben hat. Mit über 3000 Mitglieder*innen weltweit bietet SUX Designer*innen eine Plattform, um Ideen und Gedanken rund um Nachhaltigkeit in der Gestaltung zu diskutieren und auszutauschen.
„We need to move from a human-centered to a humanity- and environmental-centered design approach“, so Thorsten Jonas, Gründer von Sustainable UX.
Sonderauszeichnung für Don Norman von der German UPA
Als Überraschung wurde Don Norman von Thomas Jäckstedt, dem Vizepräsidenten der German UPA, ein Ehrenaward überreicht. Sein visionäres Schaffen und seine herausragende Exzellenz haben die UX-Welt maßgeblich geprägt und verändert. Ein großes Dankeschön an Don für seinen unermüdlichen Einsatz und seine bedeutenden Beiträge auch von unserer Seite!
Zusammenfassend war der Abend mit Don ein inspirierender Weckruf für die gesamte UX-Community. Es war nicht nur ein Impuls, sondern eine Gelegenheit, unsere Verantwortung als Gestalter*innen einer besseren Welt zu erkennen und anzunehmen. Dons eindringliche Botschaft, dass Design eine Schlüsselrolle bei der Lösung globaler Herausforderungen spielt, wird uns noch lange begleiten.
Große Kudos gehen an das Team der German UPA für die gelungene Organisation: Matthias C. Schroeder, Frede Schrad, Thomas Jackstädt, Jana Hesselbarth und Flora Maxwell. Außerdem danken wir Jessica Berger für die Moderation sowie allen Teilnehmer*innen, die diesen Abend zu einem inspirierenden Erlebnis gemacht haben. Wir sind stolz darauf, Teil dieser UX-Community zu sein und uns gemeinsam für eine nachhaltige und benutzerfreundliche Zukunft einzusetzen.
Über UX&I
UX&I bietet Beratung, Enablement und Umsetzung rund um das Thema User Experience (UX). Schwerpunkte liegen auf Deep Tech, Enterprise Software und Digitalisierung. Unser Ziel ist es, Menschen darin zu unterstützen, komplexe Technologie in den Dienst der Nutzer*innen zu stellen. Dabei vereinen wir alle relevanten Perspektiven: von Mensch, Business und Technologie.
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