UX Campus Hamburg feiert 10-jähriges Jubiläum auf dem Campus der New Work SE
Nachhaltigkeit im Fokus
Thorsten Jonas, Strategic UX Consultant, stellte in seiner Session das „SUX – the Sustainable UX Playbook“ vor, welches er initiiert hat. Gemeinsam mit einer Gruppe von Designer*innen entwickelte er das Playbook, um Nachhaltigkeit und UX mit Hilfe eines Toolsets zu vereinen. Es sei nicht nachhaltig, nur für Nutzer*innen zu designen. Die Menschheit und Umwelt müssen einbezogen werden. Daher ist es wichtig, im täglichen Projektalltag zu hinterfragen, welche Daten erhoben werden und ob wir auch mit weniger Daten arbeiten können. Denn die Erhebung von Daten ermöglicht auf eine einfache Weise, den CO2-Fußabdruck des Unternehmens zu verringern.
Otto.de, der zweitumsatzstärkste Onlineshop in Deutschland, arbeitet mit dem Sustainable UX Playbook. Gerhard Kühne, Creative Lead Apps- & User Experience von der Otto Group, demonstrierte anhand von Produktbildern, wo und wie Daten gespart werden können. Außerdem brachte er die Idee von CO2-KPIs ein, mit denen Produktteams die eigene Nachhaltigkeit tracken können. Rund um SUX ist eine Slack-Community entstanden, die bereits 706 Teilnehmer*innen zählt.
Jan Kiekeben von Xing beleuchtete das Thema Nachhaltigkeit in seiner Session “Why Product Discovery Trainings suck” auf einer anderen Ebene: Wie können Projektteams nachhaltig in ihrer Rolle wachsen? Sein Mantra:„Stop preaching, start coaching.” Trainings sind gemäß seiner Einschätzung ein Teil davon, allerdings nur, um von einer unbekannten Inkompetenz zu einer bekannten Inkompetenz zu gelangen. Dabei bezog er sich auf das Modell von Jared Spool zu den „Growth Stages of Understanding”. Er setzt auf Coaching-Methoden, die Produktteams befähigen, sich im komplexen Feld der Innovation und Discovery besser zurechtzufinden.
Crossfunktionale Kollaboration
Fabian F. von sum.cumo Sapiens thematisierte in seiner Session „UX Acceptance Criteria” die Kollaboration zwischen zwei unterschiedlichen Gewerken: UX Design und Entwicklung. Seine Erfahrung zeigt, dass Checklisten mit Akzeptanzkriterien für Designs hilfreich sind.. Dies kommt der Arbeitsweise von Entwickler*innen sehr nah und vereinfacht die Kommunikation bezüglich der Design-Anforderungen.
Lennart Otte und Ruben Siedler von der Otto Group haben sich für ihre Session thematisch die Kollaboration zwischen B2B und B2C geschnappt. Ihnen ist es mit Hilfe der Schärfung zweier Designsysteme gelungen, ein konsistentes Erscheinungsbild zu etablieren. Ihr Erfolgsrezept: Alle an Bord zu haben und einzubeziehen. Ein leistungsstarker Prototyp der Designsysteme half ihnen, das Buy-In der Geschäftsführung zu erhalten.
New Work in der Praxis
Wie möchten wir arbeiten? Senior UX-Berater Christian Korff von UX&I berichtete von toxischen Erfahrungen, die er in der Arbeitswelt sammelte und dem daraus resultierendem Drang, eine Organisation zu finden, die anders tickt und keine Micro Manager kennt. Seit sieben Monaten arbeitet er bei UX&I. Seitdem hat er die soziokratische Kreisorganisation schätzen und lieben gelernt. Die Kreisorganisation lebt von der Partizipation und vom Grundprinzip des Navigierens nach Spannungen. Transparente Prinzipien bilden die Grundlage für Zusammenarbeit und Entscheidungen.
Auch die Location selbst dreht sich, wie der Name schon verrät, um New Work. Wie können Arbeitsumgebungen geschaffen werden, die den Bedürfnissen der Beschäftigen entsprechen? Der im September 2021 eröffnete New Work Harbour ist ein echtes Paradebeispiel dafür. Daher war die Führung durch die Räumlichkeiten besonders spannend. Der Campus verfügt über Arbeitsbereiche, Ruhezonen, Orte für kreative Zusammenarbeit, und verschiedene Terrassen. Ein Fitnesscenter, ein Schaukelbereich, ein Kaminzimmer sowie Cafés und eine Bar laden zum Verweilen ein. Sogar an eine Soundbar wurde gedacht, an der sich die Mitarbeiter*innen eine Schallplatte ihrer Wahl aussuchen dürfen und fokussiert mit bester Musik arbeiten können.
Praktische Hands-on-Tipps
Anders als auf vielen Konferenzen werden ohne Vorbehalte praktische Hands-on-Tips geteilt – ganz nach dem Motto „Fail better” wurden auch beim UX Camp Hamburg Erfahrungen ausgetauscht.
Indra Burkart von Rackspace Technology, einem internationalen Multicloud-Dienstleister, teilte ihre Erfahrung, wie das Überleben als einzelne UX-Designerin innerhalb einer Organisation möglich ist. Dabei geht sie auf die fünf häufigsten Herausforderungen ein: mangelndes Feedback und fehlender Austausch, Testen der eigenen Designs, zu viel Arbeit für eine Person und wichtige Aufgabenpriorisierung. Ihre Eindrücke hat Indra auf ihrem Youtube-Kanal festgehalten.
Weitere Austauschmöglichkeiten gab es unter anderem bei dem Product Walk durch die HafenCity. Gerhard Kühne von der Otto Group und Elena Morawin von Muuuh! Next haben die Outdoor-Session organisiert. Das Thema war die Fragestellung: “Wie können wir Dimensionen der Vielfalt als UX Designer*innen und Produktmenschen in unseren Arbeitsalltag integrieren?”. Jede*r Teilnehmende durfte ein Stichwort aufschreiben, worüber sie oder er während des Spaziergangs sprechen möchte und los ging es.
Kudos an das Organisationsteam: Nika Maack, Meik Mense-Koch, Nina Koch, Lisa Radel und Erik Scheibner. Das Event war ein voller Erfolg!
Über UX&I
UX&I bietet Beratung, Enablement und Umsetzung rund um das Thema User Experience (UX). Schwerpunkte liegen auf Deep Tech, Enterprise Software und Digitalisierung. Unser Ziel ist es, Menschen darin zu unterstützen, komplexe Technologie in den Dienst der Nutzer*innen zu stellen. Dabei vereinen wir alle relevanten Perspektiven: von Mensch, Business und Technologie.
- Standorte: Düsseldorf (Hauptsitz), Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, München
- Mitarbeiter*innen: 38
- Gründung: 2014
- Unternehmen: u.a. zehn der fünfzehn größten deutschen Unternehmen setzen auf unsere UX-Expertise
Pressekontakt
Alina Binzer
presse@uxi.de
+49 (0) 211 868 091 41